Gitarren

Einstellung der Saitenlage bei akustischen Gitarren

Achtung! Wenn die hier aufgeführten Arbeiten nicht sachgerecht ausgeführt werden, können sie zur Zerstörung der Gitarre führen. Alle Arbeiten erfolgen auf Ihr Risiko. Wenn Sie nicht sicher sind, besuchen Sie uns und lassen Sie es von einem Fachmann ausführen.

Zwei Ziele stehen sich gegenüber: Die Gitarre soll leicht bespielbar sein und der Klang soll voll klingen. Ist die Gitarre sehr flach eingestellt, ist sie leicht zu bespielen, aber kann bei stärkerem Anschlag schnarren. Hier muss ein Kompromiss gefunden werden.

Es gibt drei Parameter, die die Saitenlage beeinflussen

Der Halsstab und die Halskrümmung

Die Stahlsaiten ziehen den Hals ein wenig krumm. Als Gegenkraft dient ein Metallstab im Innern des Gitarrenhalses. Er wird durch einen Imbusschlüssel gespannt. Die Schraube finden Sie entweder unter dem Schallloch oder an der Kopfplatte, oft unter einer dreieckigen Abdeckung verborgen. Eine viertel Umdrehung führt bereits zu einer spürbaren Veränderung! Überdrehen Sie die Schraube nicht. Die Repatur ist extrem teuer und führt bei den meisten Gitarren zu einem wirtschaftlichen Totalschaden.

Es ist auch gar nicht sinnvoll, dass der Hals flach ist. Er muss eine leichte Krümmung aufweisen, sonst schnarrt es - vornehmlich in den tiefen Bünden, weil die Saiten gegen die nächsten Bünde schlagen. Je kräftiger die Saiten schwingen sollen, desto krümmer muss der Hals sein.

Wie flach eine Gitarre eingestellt werden kann, hängt auch maßgeblich an der Präzision der Bundhöhe. Je größer die Schwankung ist, desto mehr muss der Hals gekrümmt sein, um das auszugleichen.

Der Sattel

Ist der Sattel zu hoch, dann greifen sich die Saiten in den ersten Saiten schwerer als im hinteren Bereich. Gerade bei den Grundakkorden ist das lästig.

Abhilfe leistet das Vertiefen der Kerben. Dazu empfehlen sich spezielle Feilen, die das Musikgeschäft in der Regel zur Verfügung hat. Ist die Kerbe zu tief, schnarrt die Saite, wenn sie leer gespielt wird und wird klarer, wenn sie gegriffen wird. Dann muss der Sattel ersetzt werden.

Darum ist es im Allgemeinen besser, den Sattel auszubauen und von unten abzuschleifen.

Bei älteren Gitarre gab es einen Nullbund. Dann sorgt nicht mehr der Sattel für die Höhe der Saitenlage.

Der Steg

Durch Herabfeilen des Steges lässt sich vor allem der Saitenabstand in den hohen Lagen verbessern. Dazu müssen alle Saiten abgenommen werden. Dann wird der Steg entnommen und auf seiner Unterseite abgeschliffen. Dies muss sehr genau erfolgen, damit die Schallübertragung sauber funktioniert. Insbesondere, wenn ein Piezo-Tonabnehmer in der Gitarre ist, kann das Abschleifen dazu führen, dass einzelne Saiten nicht mehr voll klingen.

In den 1970er Jahren wurden höhenverstellbare Stege in Akustikgitarren eingebaut, die man wie bei einer E-Gitarre durch Drehen an zwei Schraubrändeln in ihrer Höhe einstellen konnte. Man ist davon abgekommen, weil durch die Stegbrücke der Klang der Saite nicht optimal auf den Korpus übertragen wird und der nachträgliche Einbau eines Piezotonabnehmers erheblich schwieriger wird.


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